Energieketten / Schleppketten

Konfektionierte Energieführungsketten

Einsatzfertige Schleppketten-Systeme für Kunden aus Maschinenbau, Logistik und Fahrzeugtechnik.

 Die individuellen Energieketten werden von uns bestückt mit konfektionierten Leitungen, Pneumatik- oder Hyraulikschläuchen.

 Passgenau und anschlussfertig!

Unser Material- und Leistungsangebot:

  • Schleppketten führender Hersteller
  • Werkstoffe: Nylon und Stahl
  • Hochflexible Kabel und Schläuche
  • Steckverbinder aller gängigen Fabrikate
  • Montage der Elemente
  • Einziehen der Leitungen und Schläuche
  • Anschlussfertige Konfektion der Steckverbinder
  • 100% Elektrische Prüfung
  • Prüfprotokoll und Prüfsiegel nach Wunsch

Kabelkonfektion für Energieführungsketten

Die Kabelkonfektionierung für Energieführungsketten stellt besonders hohe Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit, Flexibilität und Lebensdauer der eingesetzten Leitungen. In dynamisch beanspruchten Anwendungen – wie etwa in Werkzeugmaschinen, Verpackungsanlagen, Automatisierungssystemen oder Industrierobotik – müssen konfektionierte Leitungen Millionen von Biegezyklen, enge Biegeradien sowie Beschleunigungen und Verzögerungen ohne Funktionsverlust überstehen.

Spezifikation der Leitungen

Für den Einsatz in Energieketten kommen ausschließlich schleppkettentaugliche Leitungen zum Einsatz. Diese sind speziell für dauerbewegte Anwendungen konzipiert und zeichnen sich durch einen engen Biegeradius, eine hochflexible Aderisolation (z. B. aus TPE oder PUR) und eine besonders robuste Außenummantelung aus. Auch der verseilte Aufbau der Adern (ggf. mit optimierter Schlaglänge) reduziert die mechanische Beanspruchung bei Bewegung.

Technische Anforderungen an Leitungen und Verarbeitung

Für die Anwendung in Energieketten werden speziell entwickelte schleppkettentaugliche Leitungen eingesetzt. Diese verfügen über:

  • Hochflexible Aderisolationen (z. B. TPE, PUR),
  • Eine besonders abrieb- und kerbfeste Außenmantelung,
  • Verseilte Aderbündel zur Reduktion der Torsionsbelastung,
  • EMV-gerechte Gesamtschirmungen (z. B. Cu-Geflecht oder Folien),
  • Öl-, kühlmittel- und UV-beständige Materialien, je nach Industrieeinsatz.

Im Rahmen der Konfektionierung werden diese Leitungen auf Maß geschnitten, abisoliert, gegebenenfalls geschirmt und mit geeigneten Steckverbindern, Aderendhülsen oder Industriekupplungen versehen. Besondere Beachtung gilt der zugentlasteten, torsionsarmen Befestigung sowie der dauerfesten Schirmkontaktierung – insbesondere bei EMV-kritischen Applikationen.

Normen und Herstelleranforderungen

Die Kabelkonfektionierung für bewegte Anwendungen muss unter Beachtung relevanter Normen und Richtlinien erfolgen, unter anderem:

  • DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1): Elektrische Ausrüstung von Maschinen, inkl. Vorgaben zur Leitungsverlegung und -sicherung in Schleppketten.
  • DIN VDE 0281 / 0282 / 0815 / 0816: Normen für PVC- und Gummileitungen.
  • UL/CSA-Zertifizierung: Für den nordamerikanischen Markt erforderliche Zulassungen.
  • Maschinenrichtlinie 2006/42/EG: Relevanz für mechanisch-elektrische Sicherheit in bewegten Systemen.

Viele Maschinen- und Anlagenhersteller geben darüber hinaus eigene technische Spezifikationen vor – etwa für maximale Biegeradien, minimale Zyklenzahlen, Temperaturbereiche, EMV-Anforderungen oder Steckertypen. Entsprechend ist eine enge Abstimmung zwischen Kabelkonfektionär und Anlagenhersteller notwendig.

Branchenbezogene Einsatzfelder

  • Maschinen- und Werkzeugbau: Hochdynamische Bewegungen bei engen Platzverhältnissen, oft in Kombination mit Kühlmitteln und Ölen.
  • Automobilindustrie: Fertigungslinien mit hoher Taktzahl und Anforderungen an Prozesssicherheit, ESD-Schutz und EMV.
  • Medizintechnik: Flexible, partikelfreie Kabelsysteme mit Biokompatibilität, teils für Reinräume.
  • Logistik- und Fördertechnik: Lange Verfahrwege mit hoher mechanischer Dauerbelastung.
  • Halbleiterfertigung: Engste Biegeradien, geringe Partikelemissionen und EMV-optimierte Ausführungen.

Typische Fehlerquellen vermeiden

Fehler wie unsachgemäße Crimpverbindungen, unzureichende Schirmkontaktierung oder ungenügende Zugentlastung können in Energieketten schnell zum Ausfall führen – etwa durch Kabelbruch, Übergangswiderstände oder elektromagnetische Störeinflüsse. Daher ist eine prozesssichere Verarbeitung unter Einhaltung der Hersteller- und Normvorgaben (z. B. DIN EN 60204-1, DIN VDE 0281/0282) unerlässlich.

Qualitätssicherung und Prüfverfahren

Zur Sicherstellung der Betriebssicherheit werden sämtliche konfektionierten Kabel systematisch geprüft – elektrisch (Durchgang, Kurzschluss, Isolation), mechanisch (Zugentlastung, Torsionsverhalten), sowie durch Funktionsprüfungen in praxisnahen Biegetests. Serienprodukte werden zusätzlich nach VDE oder UL getestet und dokumentiert.

Fazit

Die Kabelkonfektionierung für Energieführungsketten verbindet hochpräzise Verarbeitung mit anwendungsspezifischem technischen Know-how. Nur durch den Einsatz normgerechter, schleppkettentauglicher Komponenten und eine qualitativ abgesicherte Fertigung lassen sich die anspruchsvollen Anforderungen in industriellen Bewegungssystemen dauerhaft und zuverlässig erfüllen.